„Mist. Ich hab die Tonbuddel vergessen!“. „Aber Mo, wir können doch nicht mehr ohne!“. „Gut, dann fahr ich noch mal schnell nach Hause.“
Diesen Dialog gab es vor zwei Wochen. Man stelle sich doch nur einmal vor der BSV würde eines seiner Punktspiele ohne den Glücksbringer absolvieren. Man hätte wohl schon längst das Thema „Aufstieg“ abhaken können. Und so war die Tonbuddel auch beim Gastspiel in Unterstedt mit dabei. Schließlich hatte man sie auch nach dem etwas peinlichem Unentschieden aus dem Hinspiel eingeführt. Eine Lobeshymne an einen vergessenen Helden.
Es war der 26.09. letzten Jahres. Der BSV hatte überraschend nur 3:3 gegen die damals noch punktlosen SG Unterstedt gespielt. Aus lauter Frustration fand Torsten Behrens: „So kann das nicht weitergehen. Entweder wir strengen uns jetzt mal richtig an, oder es gibt nach dem Spiel die Tonbuddel zu trinken! Wie früher“. Mit dieser Androhung sorgte er natürlich gewollt für eine bis heute andauernde Siegesserie. Seit 8 Spielen ist man ohne Punktverlust. Und der BSV hat diese Spiele dominiert, vielleicht nicht immer über 90 Minuten, aber selbst die beste Offensive der Liga (Rotenburg III) hat man in der zweiten Halbzeit an die Wand gespielt. Bis auf das Spiel in Westervesede gab es zudem immer 5 oder 6 Tore bei einer deutlichen Verbesserung der Defensive. Kein Wunder. Dieses Gesöff will sich auch keiner freiwillig die Kehle runterwürgen. Da läuft man doch lieber etwas mehr. So auch am vergangenen Sonntag.
Bei gefühlten süditalienischen Temperaturen (und Platzverhältnissen) gingen die Bartelsdorfer ohne den nun hoffentlich etwas mehr gebildeten Veit Kleine-Büning bereits nach 9 Minuten in Führung. Der Captain Jan-Hendrik Hesse nimmt einen Eckball direkt und lässt dem Heim-Keeper keine Chance. In der Folge konnte der BSV die Führung jedoch nicht ausbauen. Jurek Grapentin scheiterte aus der zweiten Reihe, Heiko Breunig dribbelte sich fest und überhaupt wirkten die Offensivaktion teilweise überhastet. Erst kurz vor der Pause vollstreckte Heiko Breunig zum 2:0 (40.). Nach Wiederanpfiff kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Doch bei dem Gedanken an das drohende Elend nach Spielende widerstand man dem Druck der Unterstedter und konnte in der 60. Minute durch Sascha Tiedemann auf 3:0 erhöhen. Aber so ganz ohne Gegentor ging es dann doch nicht. Nach einer Flanke herrschte Verwirrung im Strafraum der Gäste, sodass einer der Stürmer zum Abschluss kam und Daniel Lins keine Chance ließ. Doch schon wieder war die Gefahr der Tonbuddel da und Tim Behrens konnte mit dem 4:1 in der 75. Minute die Gefahr abwenden. Fast unmittelbar nach dem Anstoss konnte Heiko Breunig das 5:1 erzielen. In der Schlussphase gab es noch zwei Highlights. Erst laufen sich Heiko Breunig und Jan-Hendrik Hesse selbst über den Haufen. Dann bereiten die Zwei auch noch das 6:1 vor, welches Christian Kröger überlegt markierte.
Somit gab es nach dem Spiel den viel besser schmeckenden Gerstensaft, anstatt des komisch riechenden Geplörre aus der Tonbuddel. Aber eigentlich muss man ihm auch Respekt zollen, dem heimlichen Grund für den aktuelle Höhenflug der Bartelsdorfer. Und wehe dem, wenn die Tonbuddel einmal nicht bei einem Spiel dabei ist.
Es spielten:
Daniel Lins – Michael Lange, Mark Meyer, Jochen Meinke – Jan-Hendrik Hesse, Jurek Grapentin, Lars Gerken (Sascha Wahlers), Torsten Behrens (Christian Kröger), Henning Behrend (Sascha Tiedemann) – Heiko Breunig, Tim Behrens