Pokalspiele sind schon etwas Besonderes. Sie geben den unterklassigen Mannschaften die Möglichkeit sich gegen die „Großen“ zu beweisen, ein Bein zu stellen, zu ärgern oder gar zu blamieren. Aber das hat der BSV seit gut einer Dekade nicht mehr geschafft. Zwar spielte man oft gut mit, gegen Fintel sogar phasenweise besser, aber letzten Endes setzte sich immer der Favorit durch. Allerdings nicht ohne ein paar Runden Straftraining in den kommenden Wochen.
So also auch am vergangenen Sonntag, als ein sichtlich angefressener Trainer von Rot-Weiß Scheeßel seinem Gegenüber Sascha Wahlers noch viel Glück für die Saison wünschte. Mit 8 Nennungen der Trainer der 1. KK ist Scheeßel klarer Aufstiegsfavorit. So hatten sich die Beeke-Kicker aber gar nicht präsentiert. Das Ergebnis mag deutlich klingen, doch aus dem Spiel heraus scheiterten die Gäste immer wieder an der beherzt kämpfenden BSV-Defensive. Im Interview mit BSV-Online bestätigte die mitgereiste Trainertochter das zwischenzeitlich ideenlose Auftreten der Rot-Weißen „Was die [Scheeßel, d. Red.] Papa damit antun“
In der Anfangsphase drängten die Gäste den BSV in die eigene Hälfte. Nur selten kam der Ball in die Spielhälfte der Scheeßler. Mit zunehmender Spielzeit aber begannen die Aktionen der Favoriten fahrig zu werden. Ungenaue oder zu späte Pässe konnten so von den Bartelsdorfern abgefangen werden. Schnelle Konter konnten aber nicht gesetzt werden. Chancen entstanden so nur noch Standardsituationen. Hüben wie Drüben. So fiel dann auch das 0:1. Nach einem Eckball gelangt ausgerechnet Ex-BSVer Benni Hensel zum Kopfball. Aufgefallen war dieser nur durch die Kapitänsbinde und teilweisen Erinnerungshilfen/Aufforderungen eines gewissen P. Berger. Dementsprechend laut freute sich der Torschütze über seinen Treffer, was auch auf der Gästeseite für Verwunderung.
Nach Wiederanpfiff presste Scheeßel erneut auf das zweite Tor, doch wie in Hälfte Eins bleib der Ertrag aus. Doch nun konnten auch die Gastgeber einen Konter in Richtung Tor setzen. Doch Heiko Breunig scheiterte am Schlussmann. Weniger Glück hatte man auf der anderen Seite. Nachdem Neuzugang Marvin Hoyer den Ball an die Brust bekam pfiff der schwache Schiedsrichter auf Strafstoß. Sergej Terbach (ebenfalls mit einer Anekdote aus Bartelsdorf behaftet) trat an, Daniel Lins war dran aber konnte das 0:2 nicht verhindern. Auf Seiten der Gastgeber glaubte nun keiner mehr ernsthaft an ein Weiterkommen, doch man gab sich nicht auf. Als dann aber auch noch Sascha Tiedemann Gelb-Rot sah, tja für was eigentlich, und nahezu im Gegenzug auch noch das 0:3 fiel, war die Sache auch in den Köpfen der Scheeßler durch.
Was also ist das Besondere an Pokalspielen. Sie zeigen einer Mannschaft, dass sie nicht so schlecht und der Anderen, dass sie nicht so gut ist, wie sie im Vorfeld dachten.
Es spielten:
Daniel Lins – Michael Lange, Mark Meyer, Marvin Hoyer – Jan-Hendrik Hesse, Martin Aldag, Christian Kröger (Kristan Baden), Veit Kleine-Büning (Lars Gerken), Tim Behrens – Heiko Breunig (Jochen Meinke), Sascha Tiedemann