Hollywood gibt es vor. Wenn man alles schon mal erzählt, gezeigt oder in irgendeiner anderen Weise aufgearbeitet hat, kommt man zu dem Schluss: Noch mal von Vorne. „Reboot“ heißt das Ganze. Eine Sache bei der bekannte Themen neu gezeigt werden, mit alten und neuen Figuren, leicht veränderten Charakteren und zwischendurch was Altbekanntes oder völlig Neues.
BSV-Online findet diesen Trend so genial, bietet sich doch die neue Saison an so ein „Reboot“ zu starten. Wir erfinden das BSV-Universum einfach neu: Da wäre z.B. der autokratische Trainer Sascha Wahlers. Er duldet keine Wiederworte, Undiszipliniertheiten oder zu spätes Erscheinen. Hier besteht eindeutig Konfliktpotenzial mit dem chronisch unpünktlichen Jochen Meinke. Die neu eingefügten Figuren Marvin Hoyer, der nie um einen flapsigen Spruch verlegen ist und der von inneren Dämonen(Westervesede) gequälte Martin Aldag kamen bei Testvorführungen gut an. Und der harte Christian ist plötzlich von Verletzungen geplagt.
So viel zu den Charakteren. Aber wie sieht denn die Action aus. Da hat sich nicht viel verändert. Der BSV spielt immer noch über die schnellen Außenspieler.
Moment!
Zwar war Veit Kleine-Büning in der Pilotfolge gegen Wittorf noch auf dem Platz, aber die Produzenten haben entschieden, dass er auf Grund eines Studiums in Ungarn das BSV-Universum vorerst verlässt. Nochmal Moment! BSV, Ungarn. Ja klar. Der beliebt Charakter Bence Ördög kommt daher. Ein Schelm, wer hier gleich an ein Spin-Off denkt.
Aber wieder zur Action. Die spielt sich immer noch in der Hälfte der Gegner ab. Nur mit dem Höhepunkt hapert es weiterhin. Doch auf einen ist auch im Reboot verlass. Heiko Breunig. Der begann in der Pilotfolge erneut mit einem Hattrick und brachte den BSV mit 3:0 zur Halbzeit in Führung.
Aber auch für Dramatik ist gesorgt. Nach der Pause kamen die Gäste durch eine sagen wir mal verunglückte Flanke zum 1:3. Dann verletzt sich Sascha Tiedemann schwer am Fuß und muss ausgewechselt werden. Als dann noch das 2:3 fiel, befürchteten alle bereits das Schlimmste. Doch ein hoffnungsvolles Nachwuchstalent beschert dem BSV mit seinem Treffer zum 4:2 das Comedy-Highlight. Kristan Badens Vater gab sich im Interview selbstsicher: „Wir haben beim Frühstück die Schwächen des Keepers analysiert“. Und mit Tim Behrens Tor zum 5:2 Endstand war doch wieder viel Vertrautes vorhanden. Denn der BSV ist wieder Tabellenführer.
Ein „Reboot“ muss also nichts Schlimmes sein. Es rückt viel Bekanntes nur in ein anderes Licht. Hoffen wir mal, dass es diesmal etwas besser endet. War auch so ein wenig von den Zuschauern bemängelt worden.
Es spielten:
Daniel Lins – Michael Lange, Mark Meyer, Marvin Hoyer – Jan-Hendrik Hesse, Martin Aldag, Jochen Meinke (Kristan Baden), Veit Kleine-Büning, Tim Behrens – Heiko Breunig, Sascha Tiedemann (Lars Gerken)
Torschützen:
Heiko Breunig | Heiko Breunig | Heiko Breunig | Kristan Baden | Tim Behrens