Nette, aber völlig sinnlose Info vorweg. Als der Bartelsdorfer SV das letzte Mal gegen den Rotenburger SV gewann, wurde Sebastian Vettel am selben Tag völlig unerwartet Formel 1 Weltmeister. Was also sollte Sonntag schiefgehen als der BSV zum Gastspiel in Rotenburg antrat. Schließlich wurde Sebastian Vettel am frühen Morgen deutscher Zeit wieder völlig unerwartet Formel 1 Weltmeister.
Doch keiner erinnerte sich an diesen kosmischen Zufall, denn was sich wirklich ins Gedächtnis der Veerse-Kicker eingebrannt hatte, war die schmerzlich 1:4 Niederlage im April diesen Jahres. Der Anfang vom Ende aller Aufstiegsträume der Bartelsdorfer. Und so ging man mit gehörigem Respekt in die Partie.
Doch der war eigentlich unbegründet. Zum einen ist die Mannschaft aus der Kreisstadt in dieser Saison bei weitem nicht so dominant wie letztes Jahr. Zum anderen ging ein komplett anderes Team auf den Platz gegen die Grün-Schwarzen. Selbst Chefstatistiker Heinrich Gerken konnte die Spieler, die noch im Frühjahr gegen den BSV gewannen, an einer Hand abzählen. Wenn\'s hoch kommt.
Dementsprechend hatte der BSV in der Anfangsphase die Nase vorn und konnte bereits in der 7. Minute in Führung gehen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld wird sofort Tim Behrens freigespielt, der dann aus gut 25 Metern einfach mal drauf hält. Der Torwart konnte nur alibimäßig die Hände hochheben, sodass der Ball im Netz zappelte. Die weiteren Minuten gehörtem klar den Gästen, die sich sehr zweikampfstark, allerdings auch etwas zu ballverliebt präsentierten. Außer einem Pfostenschuss von Heiko Breunig und einem Kopfball von Mark Meyer konnten die Bartelsdorfer kaum klare Torchancen heraus spielen. Auch die offensichtliche Torwartschwäche der Hausherren wurde viel zu selten ausgenutzt. Und am Mitte der ersten Hälfte überlies man den Rotenburgern weitgehend das Spielgeschehen. Und durch unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung ermöglichte man den schnellen Offensiven des RSV immer wieder gefährliche Möglichkeiten. Nur dank dem beherzten Einsteigen der BSV-Defensive ging es mit dem 1:0 in die Pause. Für Christian Kröger war das Spiel dann zu Ende. Nach einem 60 Meter Solo wurde er unsanft von den Beinen geholt und fiel dabei unglücklich auf den Kopf. In der zweiten Halbzeit sinnierten die Fachärzte Dr. Werner Tiedemann und Dr. Jochen Meinke über die möglichen Folgen.
Denn viel zu bestaunen gab es nicht. Die Partie verflachte immer mehr. Die gelegentlich Konter der Rotenburger wurden weniger, aber nicht weniger gefährlich. Einmal kamen Sascha Wahlers und der eingewechselte Marvin Hoyer gerade noch rechtzeitig vor dem schon enteilten Stürmer an den Ball. Und Daniel Lins hatte es Glück und den tolpatschigem Fallen eines Rotenburgers zu verdanken, dass es keinen Elfmeter gegen den BSV gab. Doch dann konnte Heiko Breunig das 2:0 markieren (75.), nachdem ein Angriff über die linke Seite durchdacht zu Ende gespielt wurde. Also alles entschieden oder? Nope. In der 85. Minute konnte Rotenburg auf 1:2 verkürzen. Doch sie hatten zuvor zu viel Kraft gelassen, um noch Punkte einzufahren.
Also gewann der BSV nicht unverdient gegen den RSV und hält damit den Anschluss an die Tabellenspitze. Aber mal ehrlich, was sollte denn schon schief gehen?
Es gewannen:
Daniel Lins – Sascha Wahlers, Mark Meyer, Dennis Friedrich (Marvin Hoyer) – Jan-Hendrik Hesse, Lars Gerken, Christian Kröger (Kristan Baden), Martin Aldag, Tim Behrens – Sascha Tiedemann (Michael Lange), Heiko Breunig